Open Educational Resources (OER), das sind Lehrmaterialien, die aufgrund offener Lizenzen frei verfügbar und weiternutzbar sind. Einmal erstellte Materialien wie Videos, interaktive Übungen oder Simulationen können andere Lehrende und Lernende entsprechend ihrem Bedarf auch neu zusammensetzen, überarbeiten und weiterverbreiten.
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) sieht in OER das Potenzial, Lehr- und Lernprozesse zu verbessern, wenn sie in geeignete didaktische Konzepte integriert werden. Der HRK-Senat unterstrich in seiner heutigen Sitzung in Berlin, dass OER zur Innovation in der Hochschullehre beitragen können, weil sie Präsenz- und Online-Lehre niederschwellig verbinden.
Im Unterschied zu MOOCs (Massive Open Online Courses) stellen die üblichen OER vielfältiger einsetzbare Lehrmaterialien dar, die leichter in die Lehre eingebettet werden können. Der HRK-Senat unterstreicht in einem Beschluss, dass mit OER aber auch Herausforderungen verbunden sind, die Qualitätssicherung, Urheberrecht und vor allem Kosten betreffen:
OER seien mit Entwicklungs- und Anpassungskosten verbunden und machten Investitionen in Online-Plattformen sowie begleitendes Training erforderlich. Lehrende und Lernende bräuchten Beratung in didaktischen, rechtlichen und Medienfragen, um mit OER sinnvoll und verantwortlich umgehen zu können, so der Senat. OER seien insofern keine Sparinstrumente.
Langfristig könne mit Open Educational Resources eine neue Kollaborationskultur etabliert werden, die sich durch Teilen, gemeinschaftliches Lernen und Lehren auszeichnet. Welche Infrastrukturen sowie Kompetenzen zur nachhaltigen Nutzung, Erstellung und Verbreitung aufgebaut werden müssen, werde zurzeit in etlichen Pilotaktivitäten ermittelt.
Text des Beschlusses