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II. Higher Education, Higher Education Policy (Higher Education Law, Higher Education Organisation, Personnel Structure, Student Body, Educational Assistance, Higher Education Statistics)
C. Books
Author WISSENSCHAFTSRAT
Title Empfehlungen zur Personalgewinnung und -entwicklung an Fachhochschulen / Wissenschaftsrat
Publisher Köln, 2016
Collation 136 S.
Publication year 2016
ISBN 978-3-935353-73-1
Source/Footnote Internet: www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/5637-16.pdf
Inventory number 79667
Keywords Fachhochschulen : allgemein ; Hochschullehrer : Fachhochschullehrer ; Hochschullehrer : allgemein ; Hochschule und Staat : allgemein
Abstract Eine zentrale Herausforderung für Fachhochschulen ist gegenwärtig, geeignete Professorinnen und Professoren zu gewinnen. Denn die Berufungsvoraussetzungen sind sehr anspruchsvoll: Nachzuweisen ist eine Qualifikation in Lehre, Forschung und außerhochschulischer Berufspraxis. Bei der Personalgewinnung konkurrieren Fachhochschulen mit anderen Arbeitgebern. In den MINT-Fächern, vor allem in der großen Fächergruppe der Ingenieurwissenschaften, bieten die Unternehmen besonders attraktive Arbeitsbedingungen. Aber auch in sehr jungen Fächern, die neue Berufsfelder akademisieren, sind geeignete Personen schwer zu finden. „Fachhochschulen brauchen einen leichteren Zugang zur Professur, einen größeren Bewerberpool, eine attraktivere Ausgestaltung der Professur und Personalentwicklung auf allen Ebenen. Manches davon können sie sofort in Angriff nehmen, anderes erfordert zusätzliche Mittel“, so kommentiert Professor Manfred Prenzel, Vorsitzender des Wissenschaftsrates. Der Wissenschaftsrat empfiehlt den Fachhochschulen deshalb unter anderem, bei Bewerbermangel den Zugang zur Professur zu strukturieren und gemeinsam mit Kooperationspartnern Tandem-Programme einzurichten. Promovierte Personen in der Berufspraxis könnten so frühzeitig auf das mögliche Karriereziel Fachhochschulprofessur aufmerksam gemacht und in enger Anbindung an eine Fachhochschule dafür qualifiziert werden. Auch die Partnereinrichtungen können von dieser Kooperation profitieren: Sie erhalten leichter Zugang zu Studierenden und Absolventen und gewinnen Partner für Forschung und Entwicklung. Zur Implementierung der Tandem-Programme wird eine öffentliche Anschubfinanzierung empfohlen. Positive Erfahrungen werden dafür sorgen, dass die externen Partner gemeinsam mit den Hochschulen für die Nachhaltigkeit der Strukturen und Maßnahmen sorgen. Um die Fachhochschulprofessur attraktiver und flexibler auszugestalten, empfiehlt der Wissenschaftsrat die Einrichtung von Gemeinsamen Professuren mit gleichzeitiger Tätigkeit in Hochschule und Unternehmen, Teilzeitprofessuren zur Ermöglichung von selbständiger Tätigkeit oder zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Schwerpunktprofessuren. Manfred Prenzel erläutert: „Schwerpunktprofessuren mit durchschnittlich 11 Semesterwochenstunden Lehrdeputat erlauben es, sich auf Aufgabenschwerpunkte zu konzentrieren, etwa um Lehrinnovationen zu entwickeln, um Kooperationen anzubahnen und Transferbeziehungen zu intensivieren oder um Forschungsvorhaben umzusetzen. Sie sollten inhaltlich die Profilentwicklung der Hochschule unterstützen.“ Die Fachhochschulen sollten die Möglichkeit haben, bis zu 15 Prozent ihrer Professuren leistungsbezogen für einen definierten Zeitraum als Schwerpunktprofessuren zu besetzen. Voraussetzungen dafür sind auf Seiten der Hochschulen eine transparente Entwicklungsplanung und auf Seiten der Länder zusätzliche Mittel zum Erhalt oder Ausbau der Lehrkapazitäten. Fachhochschulen sind Vernetzungsinstanzen, deshalb benötigen sie Vernetzungsstrukturen – auch bei der Personalgewinnung und -entwicklung. Die vorgeschlagenen Instrumente setzen Kooperationen voraus und entfalten ihre Wirkung am besten gebündelt. Kooperationsplattformen sind sehr geeignet, Kooperationsaktivitäten auf eine institutionell, finanziell und rechtlich stabile Grundlage zu stellen. „Sie steigern das Potenzial der Fachhochschulen als Motoren der regionalen Innovation. Aufgrund seiner Vernetzungskultur ist dieser Hochschultyp besonders geeignet, solche Plattformen federführend zu gestalten und anzustoßen“, so Manfred Prenzel. Damit Kooperationsplattformen eine strukturelle Breitenwirkung erreichen können, wird ein entsprechendes Förderprogramm empfohlen. (HRK / Abstract übernommen)
Signature K 20 EMPF