„Nachrichten, dass Dr. Djalali trotz kritischen Gesundheitszustandes keinen Zugang zu medizinischer Versorgung erhält, versetzen mich in tiefe Sorge. In einem offenen Brief habe ich das Staatsoberhaupt des Iran aufgefordert, den bereits seit fast drei Jahren inhaftierten Wissenschaftler unverzüglich aus der Haft zu entlassen
“, so der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Prof. Dr. Peter-André Alt heute in Berlin. „In Zusammenarbeit mit einer Reihe internationaler Partner werden wir uns auch weiterhin in aller Deutlichkeit für die Freiheit von Dr. Djalali einsetzen. Die Wahrung der Menschenrechte und akademischen Freiheiten sind unumgängliche Voraussetzungen für die Zusammenarbeit auch mit iranischen Hochschulen.
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Die HRK unterstützt den dringenden Aufruf von Scholars at Risk, dem internationalen Netzwerk zum Schutz gefährdeter Wissenschaftler, Unterstützerschreiben für Ahmadreza Djalali an die iranische Regierung zu schicken.
Scholars at Risk berichtet, dass Dr. Djalali trotz des dringenden Verdachts auf eine Leukämieerkrankung eine medizinische Versorgung verwehrt wird. Seit April 2016 befindet sich der in Schweden lebende Wissenschaftler in iranischer Haft. Im Oktober 2017 wurde Djalali wegen „Verdorbenheit auf Erden“ (ifsad fil-arz) zum Tode verurteilt. Einen Antrag auf Überprüfung des Urteils lehnte das oberste Gericht des Iran im Februar 2018 ab. Dr. Djalalis Gesundheitszustand hat sich während der Haftzeit kontinuierlich verschlechtert.
Die HRK hatte sich bereits unter ihrem ehemaligen Präsidenten Prof. Dr. Horst Hippler mehrfach gegenüber der iranischen Staatsführung für eine Freilassung von Ahmadreza Djalali eingesetzt.
Laut der HRK-Datenbank www.internationale-hochschulkooperationen.de/staaten.html über die internationalen Hochschulkooperationen unterhalten deutsche Hochschulen derzeit 77 Kooperationen mit iranischen Partnern.
Den offenen Brief von HRK-Präsident Alt an das Staatsoberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, finden Sie hier.