Die Zukunft der Kleinen Fächer - Empfehlung der HRK-Projektgruppe "Kleine Fächer"


zur Kenntnis genommen vom 103. HRK-Senat am 13. Februar 2007


Zusammenfassung


Die vorliegende Empfehlungen verstehen sich als Antwort auf die aus den Hochschulen lauter werdende Sorge um die Zukunft der "Kleinen Fächer". Diese sind ein spezifisches Merkmal der deutschen Hochschullandschaft. Sie zeichnen sich oftmals durch ein hohes internationales Renommee aus und tragen wesentlich zum wissenschaftlichen Profil und zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit jener Hochschulen bei, in deren Diszplinenspektrum sie vertreten sind.Vor diesem Hintergrund müssen Strategien entwickelt werden, die die Potenziale dieser Disziplinen für die Hochschullandschaft und ihre Präsenz in Deutschland langfristig sichern und stärken. Ungeachtet ihrer geringen personellen Ressourcen dürfen die Kleinen Fächer an den Hochschulen nicht marginalisiert werden, sondern sie benötigen die Sicherstellung adäquater Arbeitsbedingungen. Dazu gehören insbesondere eine bewusste Schwerpunktsetzung im Spektrum der Disziplinen am Standort, ein entsprechendes fachliches Umfeld mit Kooperationsmöglichkeiten in Lehre und Forschung auf lokaler und überregionaler Ebene, eine den Aufgaben angemessene Personalausstattung und -struktur sowie ausreichende finanzielle Ressourcen. Dabei sind die Kleinen Fächer ihrerseits gefordert, durch Gewährleistung hoher Qualitätsstandards in Forschung, Lehre, Ausbildung und Wissenstransfer ihren Beitrag zur nachhaltigen Verankerung im deutschen Hochschulsystem zu leisten. Dies schließt die Verpflichtung ein, Rechenschaft über die erbrachten Leistungen abzulegen, sich in neue Organisationsformen der Kooperation und Interdisziplinarität aktiv einzubringen und sich dem wissenschaftlichen Wettbewerb um Exzellenz und Effizienz zu stellen. Dabei müssen die Bewertungsparameter dem Gegenstand, der Struktur und der Arbeitsweise der Kleinen Fächer angemessen sein. Als konkrete Fördermaßnahmen schlägt die Empfehlung den politisch Verantwortlichen insbesondere die Einrichtung einer Service-Stelle zur Unterstützung und Koordinierung von Planungsentscheidungen und einer Förderinitiative für die Kleinen Fächer in Gestalt eines qualitätsorientierten Wettbewerbs vor.