Seit Jahrzehnten leistet der Hochschulsport maßgebliche Beiträge zur Gesundheit, Prävention und sozialen Kohäsion der Hochschulangehörigen und unterhält vielfältige Schnittstellen zu zivilgesellschaftlichen Akteuren in den jeweiligen Regionen, nicht zuletzt im Breiten- und Spitzensport. Wie auch andere hochschulische Kernbereiche hat der Hochschulsport in Deutschland durch die Corona-Pandemie sehr starke Einschränkungen erfahren. Mit überwiegend online-basierten Angeboten konnte er in Deutschland dennoch vor allem für Studierende eine wichtige Unterstützung für Prävention, die Aufrechterhaltung und Stärkung von Resilienz sowie physischer und psychischer Gesundheit sein. Zudem trugen diese Angebote dazu bei, (digitale) soziale Interaktionen auch außerhalb des onlinebasierten Lehr-Lern-Geschehens sicherzustellen. Der Hochschulsport leistete damit eine erhebliche Unterstützung für die Studierenden und Mitarbeitenden der Hochschulen, mental und körperlich aktiv zu bleiben.
Gleichwohl ist es den Einrichtungen des Hochschulsports seit März 2020 weitestgehend unmöglich geworden, ihrem vielfach gesetzlich verankerten Auftrag in der bisherigen Form voll umfänglich und verantwortlich nachzukommen. Durch den Wegfall der gebührenbasierten Einnahmen, über die sich der Hochschulsport in Deutschland zum Großteil refinanziert, sind erhebliche, für einige Hochschulsporteinrichtungen existenziell gefährdende Einbußen entstanden, durch die auch viele studentische Übungsleitende nicht weiterbezahlt werden konnten. Kompensationen durch Ad-hoc-Unterstützungen der Hochschulleitungen sowie Auflösungen mittelfristiger Rückstellungen für Anlagenerhalt, -sanierung und -neubau können nicht verhindern, dass die Lage der auf eigenständige Refinanzierung angewiesenen Einrichtungen des Hochschulsports strukturell angespannt ist.
„Die Hochschulsporteinrichtungen haben in vollem Umfang alle Maßnahmen zur Begrenzung der Pandemie mitgetragen und immer wieder kurzfristig, flexibel und sehr kreativ auf Regeländerungen reagiert, um ihrem gesetzlichen Auftrag bestmöglich gerecht werden zu können. Im Gegensatz zum organisierten Sport gab es für den Hochschulsport aber nicht die Möglichkeit, Einnahmeausfälle und besondere Lasten über die zur Sportförderung bereit gestellten ‚Corona-Mittel‘ zu kompensieren. Der ungeklärte Umgang mit den finanziellen Defiziten und die Corona-bedingt ungewisse Perspektive bezüglich der Wiederaufnahme des regulären Hochschulportprogramms führen unter anderem bei Personal- und oft seit Jahren geplanten Investitionsentscheidungen zu einer hohen Unsicherheit“, so der adh-Vorstandsvorsitzende Jörg Förster.
Hierzu erklärt der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Professor Dr. Peter-André Alt: „Aus Sicht der Hochschulleitungen ist der Hochschulsport integraler Bestandteil des Auftrags der Hochschulen, Gesundheit, Prävention, Resilienz, Toleranz und wechselseitige Verständigung über kulturelle und soziale Unterschiede hinweg zu fördern. Daraus wird ersichtlich, wie bedeutsam der Hochschulsport in der Vielfalt seines Angebotsspektrums auch für die Bewältigung der Pandemie und deren physische und psychische Folgen für Studierende und Mitarbeitende der Hochschulen ist. Deshalb begrüße ich ausdrücklich, dass viele Hochschulleitungen durch kurzfristige finanzielle Hilfen die Einrichtungen des Hochschulsports in den vergangenen Monaten unterstützt haben. Klar ist aber, dass der Hochschulsport im Finanzierungszusammenhang der Hochschulen in allen Ländern dauerhaft und transparent Berücksichtigung finden muss.“
Der adh und die HRK weisen gemeinsam darauf hin, dass ein Ausgleich der pandemiebedingt erlittenen Einbußen zwingend erforderlich ist, um einen Restart von Präsenzveranstaltungen des Hochschulsports zum Wintersemester 2021/2022 und eine Wiederaufnahme des studentischen Lebens auf dem Campus in Hinblick auf Integration, Prävention und soziale Kohäsion zu ermöglichen. adh und HRK rufen die Länder dazu auf, auf ihre Hochschulen zuzugehen und gemeinsam dauerhaft tragfähige Lösungen für die Zukunft des Hochschulsports zu entwickeln.
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• Jörg Förster, adh-Vorstandsvorsitzender (Foto: adh)
• Dr. Peter-André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz
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