Die Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat sich gestern in Hamburg vehement gegen jegliche Form von Antisemitismus gewandt. Sie zeigte sich entsetzt über die Terrorattacke in Halle/Saale am 9. Oktober 2019, dem Tag des jüdischen Versöhnungsfestes, und die sich häufenden antisemitischen Vorfälle in Deutschland.
„Vor dem Hintergrund dieser erschreckenden Ereignisse wollen wir unsere Abscheu und unseren Widerstand gegen Antisemitismus in jeglicher Form bekräftigen“, so HRK-Präsident Professor Dr. Peter-André Alt.
In ihrer Entschließung befürworten die Mitgliedshochschulen die Antisemitismusdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) ausdrücklich: Die Mitgliedshochschulen „möchten sie an allen Hochschulstandorten etabliert sehen. In ihren Institutionen findet sie Anwendung und wird den Mitgliedern vermittelt. Jüdisches Leben auf dem Campus darf nicht gefährdet sein, jüdische Forscherinnen und Forscher, Lehrende und Studierende müssen sich an allen Hochschulen sicher fühlen können“, heißt es in dem Beschluss.
„Wir müssen wachsam sein und wehrhaft“, so Präsident Alt. „Wir wissen, dass Antisemitismus als ideologische Grundlage antidemokratischer Bündnisse in der Vergangenheit gedient hat und auch heute wieder dient. Für alle Hochschulmitglieder gilt es, sich im wissenschaftlichen Alltag eindeutig zu positionieren. Wir müssen die demokratischen Kräfte stärken, die wie wir keinen Platz für jegliche Form des Antisemitismus, gleichgültig, welcher religiösen oder politischen Couleur, in unserer Gesellschaft sehen.“
Zum Text der Entschließung