Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat das Thema „Hochschule und Wirtschaft - Spielräume und Grenzen der Partnerschaft“ in den Mittelpunkt ihrer Jahresversammlung 2016 gestellt. Diese sowie die morgige Mitgliederversammlung der HRK finden auf Einladung der Freien Universität in Berlin statt.
Zum Auftakt betonte HRK-Präsident Prof. Dr. Horst Hippler soeben die Bedeutung einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Hochschulen und Unternehmen: „Der Anteil forschungsintensiver Produkte und Dienstleistungen an der Wertschöpfung der deutschen Volkswirtschaft liegt bei 45 Prozent. Die Hochschulen ihrerseits erhalten Impulse für die angewandte Forschung, es eröffnen sich ihnen Finanzierungsquellen. Und für die Studierenden gilt: Wer später in der Wirtschaft tätig sein will, muss wissen, wie sie funktioniert.“
1,8 Milliarden Euro jährliche Projektmittel und Spenden aus der Wirtschaft stehen Drittmitteln aus dem öffentlichen Bereich im Umfang von sechs Milliarden Euro gegenüber und einer staatlichen Grundfinanzierung von circa 23 Milliarden Euro. Hippler: „Der relative Anteil privater Gelder an den Drittmitteln ist tendenziell rückläufig. Hochschulen hängen also gewiss nicht einseitig am Tropf der Wirtschaft. Im Gegenteil, das Potenzial der Zusammenarbeit ist noch nicht ausgereizt. Wenn wir die drängenden Fragen der Zeit bewältigen wollen, müssen wir die Kooperationen von Hochschulen und Unternehmen durchaus weiter ausbauen.“
Trotz einer grundsätzlich positiven Bilanz und der anstehenden Aufgaben und Perspektiven gelte es jedoch immer wieder auszuloten, ob falsche Abhängigkeiten drohten oder etwa Forschung zu eng auf ihre Verwertbarkeit ausgerichtet werde. Entsprechende Fragen der Öffentlichkeit verlangten nachvollziehbare Antworten.
Zu all diesen Aspekten spricht die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka. Das HRK-Präsidium hatte sie gebeten, das Thema vor dem Hintergrund ihrer weit gefächerten Erfahrungen als Mathematikprofessorin, frühere Rektorin einer Hochschule, Wissenschaftsministerin in zwei Bundesländern und heutige Bundesministerin zu beleuchten.
Die Jahresversammlung endet mit einem Nachtkonzert des vision string quartet aus Berlin, dem diesjährigen 1. Preisträger des Felix Mendelssohn Bartholdy Wettbewerbs der Musikhochschulen.
Auf der Tagesordnung der morgigen, nicht-öffentlichen HRK-Mitgliederversammlung stehen unter anderem die Nachfolge der Exzellenzinitiative, die Akkreditierung, die Universitätsmedizin, die Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis und die Wahl dreier Vizepräsidenten.