Die Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) haben heute eine rasche Entscheidung des Bundes zugunsten durch die Corona-Krise in finanzielle Not geratener deutscher und internationaler Studierender gefordert.
HRK-Präsident Prof. Dr. Peter-André Alt: „Ich appelliere an die Verantwortlichen im Bund, die Betroffenen nicht allein zu lassen. Es geht hier um Studierende, die hart arbeiten, um sich im Studium finanzieren zu können, und nun unverschuldet in prekärer Lage sind. Wir wissen, dass viele zwingend auf Einkommen aus ihren Jobs angewiesen sind. Wo die Eltern Einkommenseinbußen durch Maßnahmen zum Schutz vor dem Virus erlitten haben, bricht deren finanzielle Unterstützung weg. Die schon erreichten und geplanten Erleichterungen für BAföG-Empfänger sind sehr zu würdigen. Wir müssen uns aber auch um die vielen anderen sorgen, die ohne Job und Unterstützung der Eltern nun ihren Unterhalt nicht bestreiten können. Es gilt zu verhindern, dass sie in existentielle Nöte geraten und im schlimmsten Fall ihr Studium aufgeben müssen.
Die nicht verausgabten BAföG-Mittel könnten schnell und unbürokratisch eingesetzt werden, um diese unerträgliche Perspektive abzuwenden, etwa unter Einbeziehung des Deutschen Studentenwerks und der örtlichen Studierendenwerke. Ein echter Zuschuss wäre hier mit Blick auch auf das Vorgehen in anderen gesellschaftlichen Bereichen sehr wichtig. Die meisten Länder haben dankenswerterweise bereits Hilfen gestartet oder solche angekündigt. Diese reichen aber nicht, eine Bundeslösung ist unverzichtbar.“
DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee: „Es ist grundsätzlich gut und richtig, dass um eine politische Lösung auf allen Seiten gerungen wird. Die aktuelle Situation verlangt aber nach einer zeitnahen Lösung. Gerade den internationalen Studierenden im Land gehen die finanziellen Mittel aus. Sie brauchen schnell und unbürokratisch Unterstützung, um Studienabbrüche zu verhindern und existenzielle Notsituationen abzuwenden. Eine reine Darlehenslösung ist gerade für diese Zielgruppe problematisch, es bedarf einer unbürokratischen Zuschusslösung, idealerweise professionell über die Studierendenwerke administriert."