„Verteilte Exzellenz“ soll zum Grundprinzip europäischer Wissenschafts- und Hochschulpolitik werden. Forschungsstarke Einrichtungen sollen nicht auf wenige Punkte in Europa konzentriert, sondern in der ganzen EU gefördert werden. Das fordern die Rektorenkonferenzen aus Frankreich, Deutschland und Polen (CPU, HRK und KRASP) in einem soeben veröffentlichten Grundsatzpapier.
Sie betonen, das Ziel sei ein ausgewogenes und starkes, in allen Regionen verankertes System. Wettbewerb und Differenzierungsprozesse gehörten unbedingt dazu; keinesfalls dürfe „Distributed Excellence“ als Nivellierungsinstrument missverstanden werden.
Ein solches Prinzip der „Verteilten Exzellenz“ würde nach Überzeugung der drei Hochschulvertretungen den Zusammenhalt der europäischen Gesellschaften, ihre ökonomische Leistungsfähigkeit und ihre kulturelle Entwicklung entscheidend fördern.
Zur Umsetzung ihres Konzepts schlagen die Rektorenkonferenzen drei Förderprogramme vor, die die Breite der Tätigkeitsfelder der Hochschulen unterstreichen und damit das Wissensdreieck aus Bildung, Forschung und Innovation wesentlich mitgestalten könnten:
- die Weiterentwicklung der von Präsident Macron und dem Europäischen Rat geforderten „Netzwerke Europäischer Hochschulen“ über die Bildung hinaus, also unter Einschluss von Forschung und Innovation,
- die Förderung der Kooperation europäischer Hochschulen, die den Kern vergleichbarer regionaler Innovationscluster bilden,
- die europäische Unterstützung für nationale Exzellenzinitiativen in den EU-Mitgliedstaaten, die einen großen Aufholbedarf im Bereich von Wissenschaft, Forschung und Innovation haben.
Diese Förderlinien lassen sich im Rahmen der künftigen Generation von EU-Programmen ab 2021 umsetzen. Sie würden eine besondere Wirkung entfalten, wenn die drei politischen Ebenen - EU, Mitgliedstaaten und Regionen/Länder – dabei zusammenarbeiten würden. Hierzu rufen die drei Rektorenkonferenzen nachdrücklich auf.