Zu der heutigen Bekanntgabe der weiteren 24 von der EU geförderten Europäischen Hochschulallianzen sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Peter-André Alt, soeben in Berlin:
„Allen an den ausgewählten europäischen Netzwerken beteiligten Hochschulen ist zu gratulieren. Die deutsche Präsenz ist mit 20 Hochschulen, die an 18 der ausgewählten Allianzen mitwirken, noch erfreulicher als in der ersten Runde. Damals waren in 14 der 17 Netzwerke insgesamt 15 deutsche Hochschulen einbezogen. Das sind eindrucksvolle Erfolge. Die deutschen Hochschulen übernehmen Verantwortung für die europäische Entwicklung, sie stehen für Vernetzung, internationale Zusammenarbeit und Weltoffenheit. Folgerichtig gestalten sie nun die Grundidee der Europäischen Hochschulallianzen im Rahmen der unterschiedlichen Konzepte der einzelnen Netzwerke mit.
Die Allianzen haben die anspruchsvolle Aufgabe, nachhaltig Strahlkraft im Sinne einer lebendigen wirklichen Gemeinschaft in Europa zu entfalten. Dabei sind sie in ihrer ganzen Komplexität als Orte von Studium, Lehre und Forschung gefragt. Diese einmalige Qualität von Hochschulen kann sich damit in Europa weiter entfalten und wird deutlicher sichtbar.
Es gilt nun, die Entwicklung der Hochschulallianzen aufmerksam zu beobachten. Wir wollen sie zu einer Erfolgsgeschichte machen - im Sinne der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Europas. Vor den geförderten Projekten liegen große Aufgaben; sie brauchen Zeit für den Aufbau, für Erprobung und Nachsteuerung. Wir stehen in der Entwicklung echter Europäischer Hochschulen immer noch am Anfang. Auch wenn die Ansätze vielversprechend sind, wird es wesentlich darauf ankommen, dass die Europäische Union die Investitionen in die Netzwerke weiter erhöht und sie nachhaltig auf ihrem Weg unterstützt. Sie können ein Erfolg werden, wenn die EU und auf deutscher Seite Bund und Länder den Prozess gemeinsam mit den Hochschulen konstruktiv gestalten.“
Zukünftig stehen den Europäischen Hochschulnetzwerken über drei Jahre zusätzlich zu den jeweils fünf Millionen Euro aus Erasmus+ auch zwei Millionen Euro zur Stärkung der gemeinsamen Forschung aus Horizont 2020 zur Verfügung. Insgesamt verfügen die ersten 41 Netzwerke mit 280 beteiligten Hochschulen somit für drei Jahre über 287 Millionen Euro. Im Rahmen ihrer Strategien sollen gemeinsame Studiengänge entstehen, die Mobilität von Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Studierenden gefördert sowie Strukturen für gemeinsame Forschung aufgebaut werden. Der Deutsche Akademische Austauschdienst fördert deutsche Hochschulen im Rahmen der Initiative zusätzlich. Insgesamt hatten sich in der zweiten Runde 62 Netzwerke beworben.