HRK stellt das Audit „Internationalisierung der Hochschulen” in Brüssel vor
„Europe is a reality, not a vision anymore.” (Peter Greisler, BMBF)
Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) präsentierte die HRK ihr Audit „Internationalisierung der Hochschulen“ vor hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments und zahlreicher europäischer Wissenschaftsorganisationen.
Unter dem Titel „Promoting the International Attractiveness of European Higher Education – German Perspectives and Strategies” hatten HRK und BMBF am 7. Juni zu einer Reihe von Vorträgen mit anschließender Diskussion in die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in Brüssel geladen. Angesichts der zentralen Bedeutung, die Wissen und Bildung für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung Europas besitzen, sollten auf der Veranstaltung aktuelle Trends in der europäischen Hochschulpolitik diskutiert werden.
In seiner Eröffnung unterstrich Jan Truszczynski, Generaldirektor für Jugend, Bildung und Kultur bei der Europäischen Kommission, die besondere Bedeutung der Internationalisierung für die Hochschulen in Europa. Um die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anzuziehen und ihre Studierenden optimal auf den globalen Arbeitsmarkt vorbereiten zu können, müssten die Hochschulen ihre Internationalisierung strategisch entwickeln. Aus diesem Grund, so Truszczynski, werde sich die EU-Kommission künftig stärker mit der Internationalisierung von Hochschulen befassen. So sei z. B. im Rahmen der Initiative „Youth on the Move“ die Entwicklung einer EU-Internationalisierungsstrategie für den Hochschulsektor geplant.
Im Anschluss stellte das BMBF dem Auditorium die Internationalisierungsstrategie der Bundesregierung vor. Peter Greisler, Leiter der Unterabteilung „Hochschulen“ im BMBF, unterstrich in seinem Vortrag, dass die Universität der Zukunft international sein werde. Das Ziel deutscher Hochschulen müsse es daher sein, ihre Attraktivität weltweit zu steigern, was nur durch eine größere Autonomie der Hochschulen erreicht werden könne. Nur eine autonome Hochschule könne dem internationalen Wettbewerb standhalten.
Prof. Dr. Georg Winckler, Rektor der Universität Wien und ehemaliger Präsident der European University Association (EUA), machte in seinem Vortrag deutlich, dass angesichts der immer noch vorherrschenden Fragmentierung der nationalen Hochschulsysteme größere europäische Anstrengungen notwendig seien, um die europäischen Hochschulen leistungsfähiger zu machen. In diesem Zusammenhang sei es notwendig, die EU-Modernisierungsagenda für den Hochschulsektor weiter zu entwickeln und umzusetzen.
HRK-Vizepräsident Hans Jürgen Prömel gab zu bedenken, dass sowohl die Modernisierungsagenda als auch die geplante EU-Strategie für die Internationalisierung im Hochschulbereich gemeinsam mit den Hochschulen der Mitgliedstaaten erarbeitet werden müssten. In seinem Vortrag machte Prömel den Nutzen des HRK-Audits „Internationalisierung der Hochschulen“ für die deutschen Hochschulen deutlich und präsentierte das Audit als Beispiel dafür, wie die strategische Internationalisierung von Hochschulen gezielt unterstützt werden kann.
Die Veranstaltung „Promoting the International Attractiveness of European Higher Education – German Perspectives and Strategies” bot durch unterschiedlich akzentuierte Beiträge ein gelungenes Forum, um grundlegende Herausforderungen für die europäischen Hochschulen und für die europäische Hochschulpolitik zu thematisieren. Es wurden Denkansätze und Instrumente präsentiert, die dazu beitragen können, die internationale Attraktivität der europäischen Hochschulen zu steigern. Das Interesse an der Veranstaltung sowie die rege Diskussion im Anschluss machten deutlich, dass die Internationalisierung von Hochschulen ein brisantes und facettenreiches Thema der europäischen Hochschulpolitik darstellt. Die HRK hofft, durch diese Veranstaltung neue inhaltliche Impulse für die europäische Zusammenarbeit bei der Internationalisierung der Hochschulen geliefert zu haben.
Die englische Übersetzung finden Sie hier.