Am 1. September 2022 startete die HRK die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Initiative „Vielfalt an deutschen Hochschulen“. Ziel der Initiative ist es, die Hochschulen bei der Weiterentwicklung von ganzheitlichen Diversitätskonzepten zu unterstützen.
Zum Anlass des Auftaktworkshops am 7. Juni 2023 kamen Vertreter:innen aller im Rahmen der Initiative geförderten Projekte in Bonn zusammen. Das Treffen diente der Vernetzung der Projekte und dem Austausch über relevante Themenstellungen bei den geplanten Diversitätsmaßnahmen. Als Kick-Off markierte der Workshop den Beginn des Förderzeitraums der 33 Projekte, welche die HRK mit Finanzierung des BMBF bei der Umsetzung ihrer ganzheitlichen Diversitätskonzepte im kommenden Wintersemester unterstützt.
Mit der Initiative „Vielfalt an deutschen Hochschulen“ soll über konkrete Projekte und Kampagnen an einzelnen geförderten Hochschulen sowie durch projektübergreifenden Dialog und Austausch auf nationaler Ebene die Diversität der Hochschulen in einem ganzheitlichen Sinn weiter vorangebracht werden. Dafür ist auszuarbeiten, welche Barrieren und Hürden die Hochschulen auf dem Weg zu mehr Vielfalt und Inklusivität noch überwinden müssen, welche Entwicklungspotenziale es zu heben gilt und wie Diversität im Hochschulkontext in Zukunft eine bessere Förderung und Wertschätzung erfahren kann. Hochschulen werden auf jeder Ebene adressiert und als Orte des vielfältigen Denkens, Lernens, Lehrens und Forschens begriffen.
Projektbegleitend wird die HRK die Vernetzung der geförderten Hochschulen unterstützen. Im Rahmen einer Abschlusskonferenz im Jahr 2024 werden die Ergebnisse der einzelnen Hochschulprojekte einem größeren Publikum vorgestellt. Dies wird allen im Themenfeld engagierten Hochschulen Gelegenheit bieten, gemeinsam Bilanz zu ziehen und nachfolgende, zur Weiterentwicklung ihrer Diversitätsanstrengungen notwendige Schritte zu definieren.
Im April 2022 diskutierten auf Einladung der HRK rund 100 Hochschulleitungen zum Auftrag der Hochschulen in den Bereichen Gleichstellung und Diversität. Die Anwesenden waren sich darin einig, dass die Hochschulen vor einem institutionellen Veränderungsprozess stünden, der eine proaktive und langfristig angelegte Strategie mit intensiver prozessbegleitender Kommunikation erfordere. Es komme entscheidend darauf an, dass Hochschulleitungen im Zuge der notwendigen Change management-Prozesse deutlich machten, dass ein solcher Kulturwandel eine Verbesserung der Qualität von Wissenschaft bedeute und dass Exzellenz einen diskriminierungsfreien Zugang zu Bildung und eine multiperspektivische Wissensproduktion erfordere. Angesichts knapper Ressourcen müssten konkrete institutionelle Ziele formuliert und Prioritäten gesetzt werden; ein institutionelles Monitoring helfe, diese konkreten Zielvorstellungen zu entwickeln. Dabei dürften Gleichstellung und Diversität nicht gegeneinander ausgespielt werden: Es handele sich um das gemeinsame Anliegen der Anti-Diskriminierung, gleichwohl gelte es, eine jeweils spezifische Expertise aufzubauen und diese Expertise mit Kompetenzen und Ressourcen auszustatten.