An der Universität Bonn kommen Akteur:innen aus unterschiedlichen Bereichen miteinander ins Gespräch. Das Ziel: Es sollen neue Verknüpfungen entstehen – und Impulse für die weitere Arbeit gesammelt werden.
„Vielfalt fördern – Vielfalt vernetzen“ hat die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ihr Programm überschrieben, das im Rahmen der HRK-Initiative „Vielfalt an deutschen Hochschulen“ gefördert wird. Die Dualität dieses Titels spiegelt sich auch in den Inhalten wider: Eine Säule des Programms beschäftigt sich mit dem Austausch von Perspektiven und Ideen, in einer zweiten Säule sollen vor allem die vorhandene Vielfalt und das entsprechende Engagement sichtbarer gemacht werden. Ein ganzes Semester lang gibt es zahlreiche Veranstaltungen, die über die gesamte Universität hinweg ihre Wirkung entfalten sollen.
Der Austausch von Perspektiven soll mit einer Ringvorlesung und Werkstattgesprächen gefördert werden. Fünf solcher Werkstattgespräche sind geplant – „die Zahl der Teilnehmer:innen liegt bei circa 40 Personen, um möglichst intensiv zusammenarbeiten zu können“, sagt Daina Hues aus dem Projektmanagement. Einbezogen sind Studierende, Mitarbeitende, Forschende und Lehrende gleichermaßen. Thematisch sind die Gespräche so aufgeteilt, dass sie die Schwerpunktthemen des Prorektorats und der Stabsstelle für Chancengerechtigkeit und Diversität abdecken: um Inklusion und Teilhabe ging es in einem von ihnen, um Bildungsgerechtigkeit in einem weiteren. Andere Themen sind Geschlechtergerechtigkeit, Diskriminierungsschutz und Familiengerechtigkeit. „Wirklich spannend sind die Begegnungen, die sonst nur selten stattfinden; wenn also beispielsweise jemand aus der Verwaltung mit Studierenden diskutiert“, sagt Hues. Die Ringvorlesung wiederum thematisiert die genannten Schwerpunktthemen sowohl innerhalb der Hochschule als auch gesamtgesellschaftlich. Hier bauen die Referent:innen ihre Vorträge so auf, dass sie sowohl im akademischen Diskurs als auch in lebenspraktischen Fragen verankert sind – beispielsweise wenn es um die bessere und inklusivere Gestaltung von Lernräumen geht.
Der zweite Teil des Projekts, das Sichtbarmachen von Vielfalt, baut auf einer Medienkampagne in Zusammenarbeit mit einer externen Agentur auf. „Wir erstellen eine Serie von fünf Videoclips und fünf Podcast-Folgen, in denen wir die Vielfalt der Angebote bei uns an der Universität thematisieren“, erklärt Daina Hues. Zu Wort kommen jeweils Personen, die sich für Chancengerechtigkeit und Diversität einsetzen – und die aus den verschiedensten Hochschulebenen und -bereichen stammen. Darüber hinaus wird es einen Film geben, der die Arbeit der Stabsstelle vorstellt. Alle Videos und Podcasts sollen öffentlich verfügbar sein, damit sich auch Studieninteressierte und Mitarbeitende einen Eindruck verschaffen können.
Eine Intention des Projekts ist es, Impulse für die weitere Arbeit zu sammeln. „Bei den Werkstattgesprächen zum Beispiel bekommen wir immer wieder die Rückmeldung, dass die Teilnehmenden froh sind, sich einbringen zu können“, erläutert Daina Hues. Bewusst hat das Team deshalb die Veranstaltungen sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch geplant, damit auch internationale Studierende und Forschende teilnehmen können. Ein Ziel ist auch, die vorhandenen Angebote an der Universität Bonn miteinander zu verknüpfen und gemeinsam mit den Akteur:innen auf den unterschiedlichsten Ebenen die Arbeit strategisch weiterzuentwickeln. Die Impulse seien bereichernd, sagt Daina Hues: „Wir haben schon sehr viele wertvolle Anregungen für unsere weitere Arbeit mitgenommen!“
Text von Kilian Kirchgeßner