Das Fach Digital Humanities beschäftigt sich mit der Schnittschnelle zwischen Geisteswissenschaften und Informatik. Es geht vor allem um die systematische Nutzung computergestützter Verfahren und digitaler Ressourcen in den Geistes- und Kulturwissenschaften. Ein Arbeitsbereich der Digital Humanities, der in der musealen und akademischen Wissens- und Kulturvermittlung von großer Bedeutung ist, ist die wissenschaftliche 3D-Rekonstruktion von Kulturgut.
Um Hochschulgemeinschaft und Öffentlichkeit auf das große Potenzial der Digital Humanities aufmerksam zu machen, wurde ein Wettbewerb – der so genannte Modellathon 2020 – konzipiert, bei dem Studierende mithilfe von speziellen Programmen das Kulturerbe der Stadt Jena digital und in 3D modellieren sollen. Der Wettbewerb wird durch ein Wissenschaftsblog begleitet und mündet in eine öffentlichkeitswirksame Preisverleihung mit Podiumsdiskussion an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die prämierten Projekte werden im Rahmen einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert. Auf diese Weise erhält auch die Jenaer Stadtgesellschaft Einblick in die Methoden und den hohen Anwendungsbezug der Digital Humanities. Zum Abschluss entsteht eine Printpublikation, die die Projektergebnisse dokumentiert und über den Projektzeitraum hinaus zugänglich macht.
Dr. des. Dipl.-Inf. René Smolarski, Friedrich-Schiller-Universität Jena (rene.smolarskiuni-jena.de)