Die Medizinethik beschäftigt sich mit moralischen Fragen in der Medizin und dem Gesundheitssystem. Sie analysiert und bewertet aus normativer Sicht moralisch relevantes Handeln von Akteur*innen in Bezug auf die Behandlung von Krankheiten, die präventive Förderung von Gesundheit sowie die Nutzung von Medizintechnologien. Da die Medizinethik erst seit wenigen Jahrzehnten institutionell etabliert ist, fehlen Erfahrungen über einschlägige Berufswege und die formalen Qualifizierungsbedingungen unterscheiden sich zum Teil erheblich von denen anderer Disziplinen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen wurde bereits 2018 das Netzwerk „Junge Medizinethik“ (JMED) gegründet, ein Forum der Akademie für Ethik in der Medizin (AEM). JMED soll im Rahmen der aktuellen Förderung weiter ausgebaut werden.
Ziel ist es, innerhalb der bereits bestehenden Website des JMED-Netzwerkes (www.junge-medizinethik.de) die neue Plattform JMED-PRIME zu etablieren. Diese soll dazu dienen, den wissenschaftlichen Nachwuchs der Medizinethik überregional zu vernetzen, geschützte Räume für den fachlichen Austausch zu schaffen, sowie die Kompetenzentwicklung und Weiterqualifikation zu fördern. Eine weitere Zielsetzung des Projekts stellt der Aufbau einer innovativen Struktur des Digital Peer Mentoring dar. Dabei unterstützen sich Postdocs und Promovierende gegenseitig in inhaltlichen, methodischen und strukturellen Fragen mittels verschiedener digitaler Kommunikationskanäle.
Dr. phil. Robert Ranisch, Institut für Ethik und Geschichte der Medizin / Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften, Eberhard Karls Universität Tübingen (robert.ranisch@uni-tuebingen.de)
Dr. phil. Solveig Lena Hansen, Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Universitätsmedizin Göttingen (solveig-lena.hansenmedizin.uni-goettingen.de)