Als Kulturwissenschaft befasst sich die vielfältigen archäologischen Disziplinen mit Themen von gesellschaftlicher Relevanz, etwa dem Verhältnis von Menschen und Umwelt, Migration, Umgang mit Ressourcen oder dem Verhältnis der Geschlechter. Aber auch die Funktionsweise der visuellen Kommunikation ist Gegenstand der archäologischen Forschung. Die damit verbundene Vielfalt archäologischer Kompetenzen wird öffentlich kaum wahrgenommen, sondern es herrscht das Klischee einer Jagd nach dem verlorenen Schatz vor.
Der 1. Göttinger ArcheoSlam wurde konzipiert, um dem etablierten Bild schatzsuchender Archäologinnen und Archäologen entgegenzuwirken. Junge Archäologinnen und Archäologen sollen in Form eines wissenschaftlichen Kurzvortragturniers ihre Forschungsthemen innerhalb einer vorgegebenen Zeit einem größeren Publikum präsentieren. Damit soll die Öffentlichkeit auf unterhaltsame Weise für die Vielfalt und die Relevanz der Archäologie sensibilisiert und für archäologische Forschung begeistert werden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Science Slams erhalten die Möglichkeit, ihre Beiträge gemeinsam mit professioneller Unterstützung vorzubereiten und sich dabei zu vernetzen. Außerdem sollen sie durch den Workshop nachhaltig qualifiziert und ermutigt werden, ihre Ergebnisse auf angemessene Weise außerhalb der Fachwelt zu vermitteln und in öffentliche Debatten einzubringen. Langfristiges Ziel ist die Etablierung des ArcheoSlams als regelmäßige Veranstaltung im Zweijahresrhythmus.
Annemarie Schantor, Archäologisches Institut, Georg-August-Universität Göttingen
(annemarie.schantoruni-goettingen.de)
Projekthomepage: www.archaeoslam.uni-goettingen.de