Der Angriff der russischen Armee auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hat auch einschneidende Auswirkungen auf die bislang engen Wissenschaftsbeziehungen deutscher Hochschulen mit Partnern in der Ukraine und in der Russischen Föderation. Die HRK wird im Verbund der Wissenschaftsorganisationen und in Abstimmung mit der Bundesregierung die Möglichkeiten zur Fortführung und Gestaltung der Hochschul- und Wissenschaftsbeziehungen zu der Ukraine und Russland ausloten.
Diese fortlaufend aktualisierte Sonderseite verweist auf ausgewählte Reaktionen aus Hochschulen und Wissenschaft und enthält Informationen zu Unterstützungsangeboten der deutschen Hochschulen für die ukrainische Wissenschaft sowie zu Konsequenzen für die deutsch-russischen Wissenschaftsbeziehungen im Hochschulbereich.
Unterstützungsangebote für die ukrainische Wissenschaft
Angesichts des Krieges haben zahlreiche deutsche Hochschulen Unterstützungsangebote für ihre Partnerinstitutionen in der Ukraine sowie für ukrainische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Studierende aufgelegt. Nähere Informationen dazu finden Sie auf der Unterseite „Unterstützungsangebote für die ukrainische Wissenschaft”.
Konsequenzen für die deutsch-russische Hochschulkooperation
Die deutschen Hochschulen setzen die Zusammenarbeit mit russischen Partnereinrichtungen in Forschung und Lehre bis auf Weiteres aus. Nähere Informationen dazu finden Sie auf der Unterseite „Konsequenzen für die deutsch-russische Hochschulkooperation”.
Schutzstatus von Geflüchteten bis März 2025 verlängert
Die Aufenthaltserlaubnisse von Menschen, die vor dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine nach Deutschland geflohen sind, gelten bis zum 4. März 2025 fort. Dies hat das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) durch
Rechtsverordnung festgelegt. Damit müssen Betroffene, darunter auch aus der Ukraine nach Deutschland geflohene Wissenschaftler:innen und Studierende, keinen Antrag auf Verlängerung des Aufenthaltsstatus stellen und es sind keine damit verbundenen Termine bei den Ausländerbehörden notwendig. Grundlage für die weitere Verlängerung des vorübergehenden Schutzes ist ein Beschluss der EU-Mitgliedstaaten Ende September 2023 (mehr).
Forschende aus der Ukraine erhalten Förderung in Europa
Forschende aus der Ukraine erhalten Förderung in Europa
24.02.2023 Das Konsortium der Marie Skłodowska-Curie Actions für die Ukraine (MCSA4Ukraine) gab gestern die Ergebnisse der ersten Auswahlrunden des europaweiten Hilfsprogramms MSCA4Ukraine für ukrainische Nachwuchswissenschaftler:innen bekannt. Insgesamt wurden 124 Stipendien 'für geflüchtete oder gefährdete Forschende aus der Ukraine an Institutionen in 21 europäischen Ländern vergeben. Für einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten werden 111 Postdoktoranden und 13 Doktoranden gefördert. Nach Deutschland gingen 26 Stipendien, davon 17 an deutsche Universitäten und 9 an außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Das Programm wird von der Europäischen Kommission mit 25 Millionen Euro finanziert und von Scholars at Risk Europe, der Alexander von Humboldt-Stiftung und der EUA administriert (mehr).
Trilaterales Treffen: Ukraine und europäischer Hochschulraum im Fokus
Trilaterales Treffen: Ukraine und europäischer Hochschulraum im Fokus
09.12.2022 Präsidiumsmitglieder der Rektorenkonferenzen aus Frankreich, Polen und Deutschland kamen am Dienstag in Paris zu einem Treffen zusammen. Bei den ein bis zwei Mal pro Jahr stattfindenden Beratungen in trilateraler Runde wurde unter anderem die Unterstützung der ukrainischen Hochschulen intensiv diskutiert. Um die limitierten Ressourcen wirksam einzusetzen, sprachen sich die Konferenzen für eine stärkere Abstimmung der vielfältigen unterstützenden Maßnahmen aus sowie für eine direkte Abfrage des Bedarfs bei ukrainischen Hochschulen. Einen zweiten Schwerpunkt der Beratungen bildeten Entwicklungen im europäischen Hochschulraum wie etwa die Reform der Forschungsbewertung, die europäischen Hochschulnetzwerke sowie Pläne für eine europäische Exzellenzinitiative.
Ukraine: Bildung und Forschung beim Wiederaufbau berücksichtigen
Ukraine: Bildung und Forschung beim Wiederaufbau berücksichtigen
28.10.2022 Aus Anlass der internationalen Konferenz von G7 und EU-Kommission zum Wiederaufbau der Ukraine in der zurückliegenden Woche in Berlin haben die Rektorenkonferenzen aus Deutschland, Frankreich und Polen dazu aufgerufen, bei den Planungen die Bedeutung von Bildung und Forschung angemessen zu berücksichtigen. In einer gemeinsamen Erklärung unterstreichen die Rektorenkonferenzen ihre Bereitschaft zur langfristigen Zusammenarbeit, um die Ukraine bei der Etablierung moderner und international attraktiver Hochschulen zu unterstützen. Als Kern eines funktionierenden Bildungs- und Forschungssystems komme ihnen eine zentrale Rolle beim Wiederaufbau und bei der langfristig positiven Entwicklung der ukrainischen Gesellschaft und Wirtschaft zu. Von den G7 und der EU-Kommission fordern die Rektorenkonferenzen, angemessene politische und finanzielle Voraussetzungen zu schaffen, um eine langfristige Zusammenarbeit zwischen ukrainischen und europäischen Hochschulen zu ermöglichen.
Aufnahmetests für Geflüchtete zum Studium an ukrainischen Hochschulen beendet
Aufnahmetests für Geflüchtete zum Studium an ukrainischen Hochschulen beendet
07.10.2022 Auf Bitten des ukrainischen Ministeriums für Bildung und Wissenschaft wurden vom Juli bis Anfang Oktober in Ländern, die Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen haben, sogenannte Multifachtests für den Erstzugang zum Studium und für den Zugang zum Masterstudium in der Ukraine durchgeführt. Die Tests wurden synchron in der Ukraine und in den im Ausland identifizierten Testzentren durchgeführt. Vermittelt durch die HRK haben in Deutschland diese Aufgabe die HU und die TU Berlin (für die Berliner Universitätsallianz) sowie die Universitäten in Frankfurt am Main, Hamburg, Köln und Leipzig übernommen. Die Bereitschaft der Universitäten in Bochum und Erlangen-Nürnberg zur Durchführung der Online-Tests konnte aufgrund limitierter Slots auf ukrainischer Seite nicht realisiert werden. Zusammen mit einem russischsprachigen Kulturzentrum in München wurden in Deutschland und 7.500 Tests durchgeführt. Die Hochschulen stellten dafür an mehreren Tagen Computerräume sowie Personal für technische Betreuung, Registrierung und Aufsicht zur Verfügung. Das ukrainische Ministerium hat sich inzwischen für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit bei den Hochschulen bedankt.
Humboldt-Stiftung setzt EU-Programm für gefährdete Forschende aus der Ukraine um
Humboldt-Stiftung setzt EU-Programm für gefährdete Forschende aus der Ukraine um
09.09.2022 Von diesem Herbst an soll ein neues Stipendienprogramm geflüchteten oder gefährdeten Forschenden aus der Ukraine helfen, ihre Arbeit in EU-Mitgliedsstaaten oder mit Horizon Europe assoziierten Ländern fortzusetzen. Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat von der Europäischen Kommission zusammen mit ihren Partnern Scholars at Risk Europe, angesiedelt an der Universität Maynooth in Irland, und der European University Association (EUA) den Zuschlag erhalten, das Programm durchzuführen. Die EU fördert es mit 25 Mio. Euro (mehr).