Bonn/Berlin, 10.05.2022
Die Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat heute in Leipzig die iranische Führung erneut aufgefordert, das Todesurteil gegen den schwedisch-iranischen Wissenschaftler Dr. Ahmadreza Djalali aufzuheben und ihn unverzüglich aus der Haft zu entlassen. Die Hochschulleitungen zeigten sich alarmiert von der Nachricht über die bis zum 21. Mai geplante Vollstreckung des Todesurteils. Die Information wird von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Scholars at Risk als sehr glaubwürdig bewertet.
HRK-Präsident Prof. Dr. Peter-André Alt hat sich dem breiten internationalen Protest angeschlossen und abermals in einem offenen Brief an die iranische Führung appelliert, die Todesstrafe nicht zu vollstrecken und Dr. Djalali freizulassen.
„Die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit basiert auf den Standards der akademischen Freiheit und der Menschenrechte“, so Alt vor der Mitgliederversammlung. „Der Iran ist im Begriff, die bewährte deutsch-iranische Hochschulzusammenarbeit dauerhaft aufs Spiel zu setzen und der internationalen akademischen Gemeinschaft den Rücken zu kehren.
Wir werden nicht aufhören, uns für Dr. Djalali einzusetzen. Die drohende Hinrichtung von Herrn Dr. Djalali und die Beschneidung der akademischen Freiheit im Iran belasten die Hochschulbeziehungen spürbar.“
Nachdrücklich unterstützt die HRK den dringenden Aufruf von Scholars at Risk, dem internationalen Netzwerk zum Schutz gefährdeter Wissenschaftler:innen, Unterstützerschreiben für Ahmadreza Djalali an die iranische Regierung und andere Einrichtungen zu richten, um Einfluss auf die iranische Staatsführung zu nehmen.
Dr. Djalali befindet sich seit April 2016 in iranischer Haft. Im Oktober 2017 wurde der in Schweden lebende Wissenschaftler wegen „Verdorbenheit auf Erden“ (ifsad fil-arz) zum Tode verurteilt. Einen Antrag auf Überprüfung des Urteils lehnte das oberste Gericht des Iran im Februar 2018 ab. Bereits seit längerer Zeit wird Dr. Djalali trotz des dringenden Verdachts auf eine Leukämieerkrankung eine adäquate medizinische Versorgung verwehrt. Scholars at Risk erhebt zudem den Vorwurf, iranische Sicherheitskräfte hätten den Wissenschaftler gefoltert. Auch Amnesty International berichtet von Versuchen, ein Geständnis zu erzwingen.
Die HRK hat sich bereits mehrmals eindringlich gegenüber der iranischen Staatsführung für eine Freilassung von Ahmadreza Djalali eingesetzt.
Bonn/Berlin, 26.11.2020
Amnesty International und Scholars at Risk berichten aktuell übereinstimmend, dass die Hinrichtung des seit April 2016 im Iran inhaftierten schwedisch-iranischen Wissenschaftlers Dr. Ahmadreza Djalali unmittelbar bevorsteht. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung setzt sich der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Peter-André Alt, abermals dafür ein, das Todesurteil gegen Dr. Dhjalali aufzuheben und ihn unverzüglich aus der Haft zu entlassen.
„Die jüngsten Nachrichten zum Vorgehen der iranischen Behörden sind überaus verstörend. Laut übereinstimmenden Berichten wurde Dr. Djalali in den vergangenen Tagen in ein anderes Gefängnis verlegt und in Einzelhaft genommen. Menschenrechtsorganisationen bewerten diese Maßnahmen als Indiz für eine unmittelbar bevorstehende Vollstreckung des Todesurteils. Ich habe mich dem breiten internationalen Protest angeschlossen und abermals in einem offenen Brief an die iranische Führung appelliert, die Todesstrafe nicht zu vollstrecken und Dr. Djalali in die Freiheit zu entlassen.
Die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit basiert auf den Standards der akademischen Freiheit und der Menschenrechte. Der Iran ist im Begriff, die bewährte deutsch-iranische Hochschulzusammenarbeit aufs Spiel zu setzen und der internationalen akademischen Gemeinschaft den Rücken zuzukehren.
Wir werden nicht aufhören, uns für Dr. Djalali einzusetzen. Es ist für mich nicht vorstellbar, dass die Hinrichtung eines hochanerkannten Wissenschaftlers und EU-Bürgers ohne Rückwirkung auf die Wissenschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und dem Iran bleiben wird.“
Nachdrücklich unterstützt die HRK den dringenden Aufruf von Scholars at Risk, dem internationalen Netzwerk zum Schutz gefährdeter Wissenschaftler, Unterstützerschreiben für Ahmadreza Djalali an die iranische Regierung zu senden.
Dr. Djalali befindet sich seit April 2016 in iranischer Haft. Im Oktober 2017 wurde der in Schweden lebende Wissenschaftler wegen „Verdorbenheit auf Erden“ (ifsad fil-arz) zum Tode verurteilt. Einen Antrag auf Überprüfung des Urteils lehnte das oberste Gericht des Iran im Februar 2018 ab. Bereits seit längerer Zeit wird Dr. Djalali trotz des dringenden Verdachts auf eine Leukämieerkrankung eine adäquate medizinische Versorgung verwehrt. Scholars at Risk erhebt zudem den Vorwurf, iranische Sicherheitskräfte haben den Wissenschaftler gefoltert. Auch Amnesty International berichtet von Versuchen, ein Geständnis zu erzwingen.
Die HRK hat sich bereits mehrmals gegenüber der iranischen Staatsführung für eine Freilassung von Ahmadreza Djalali eingesetzt.
Laut der HRK-Datenbank www.internationale-hochschulkooperationen.de/staaten.html über die internationalen Hochschulkooperationen unterhalten deutsche Hochschulen derzeit 79 Kooperationen mit iranischen Partnern.
Den offenen Brief von HRK-Präsident Alt an das Staatsoberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, finden Sie hier.
17.4.20 Aus aktuellem Anlass setzt sich HRK-Präsident Peter-André Alt abermals dafür ein, den seit mittlerweile vier Jahren im Iran inhaftierten Wissenschaftler Ahmadreza Djalali unverzüglich aus dem Evin Gefängnis zu entlassen. „Die Corona-Pandemie stellt für Dr. Ahmadreza Djalali eine unmittelbare Bedrohung des Lebens dar. Laut Informationen des internationalen Netzwerks Scholars at Risk hat sich sein Gesundheitszustand im Verlauf seiner vierjährigen Haft kontinuierlich verschlechtert, eine ausreichende medizinische Versorgung ist nicht gewährleistet. Dr. Djalali zählt somit zu der Risikogruppe, für die eine Infektion mit dem Corona-Virus lebensbedrohlich wäre“, erklärte Alt dazu am Donnerstag. Mehr dazu
Darmstadt - Fulda - Marburg, 15. - 19. Oktober 2018
Im Rahmen des DIES-Programms (Dialogue on Innovative Higher Education Strategies, gefördert vom BMZ), Programmlinie DIES-Dialog, veranstaltete die HRK vom 15.- 19. Oktober 2018 eine fünftägige Informationsreise für iranische Universitätspräsidenten nach Deutschland. Dabei wurden die Technische Universität Darmstadt, die Hochschule Fulda und die Universität Marburg besucht, wobei an der Universität Marburg auch das DIES-Seminar „German-Iranian Cooperation in Research“ stattfand. Auf iranischer Seite nahmen die Präsidenten bzw. Vizepräsidenten von elf Universitäten teil, von denen neun zu den 13 forschungsstärksten Universitäten der ersten Ebene gerechnet werden. Auf deutscher Seite beteiligten sich 14 Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften mit ihren Präsidenten/innen, Vizepräsidenten/innen und anderen Hochschulvertretern. Mehr dazu
Bonn, 16. Mai 2018
Im zweiten HRK-Koordinierungsgespräch zur Entwicklung der Hochschulzusammenarbeit mit dem Iran tauschten sich Vertreter von über 25 Hochschulen und Wissenschaftsorganisationen über die Kooperation mit iranischen Universitäten aus.
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Teheran, Isfahan, 26. Februar - 2. März 2018
Den Auftakt des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem iranischen Ministry of Science, Technology and Research (MSRT) initiierten ersten "Iran-Germany Science Day" bildete die Veranstaltung "Deutscher Wissenschaftstag im Iran" am 27./28. Februar 2018 an der Iran University of Science and Technology (IUST) in Teheran.
Der zweite Teil der Veranstaltung mit Fokus auf Hochschulmedizin und Gesundheitswissenschaften fand an der Medical University Isfahan statt.
Die sehr hohe Beteiligung deutscher Hochschulen, außeruniversitärer Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsorganisationen (etwa 60 deutsche Vertreterinnen und Vertreter) zeigt das starke Interesse am Auf- und Ausbau der Wissenschaftsbeziehungen mit iranischen Partnern. Der viertägige Wissenschaftstag diente in erster Linie der Information über das deutsche Hochschul- und Wissenschaftssystem, dem Aufbau von Netzwerken und dem wissenschaftlichen Matchmaking.
Teheran, 3. - 4. Juli 2017
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) veranstaltete in Zusammenarbeit mit der Allameh Tabataba‘i Universität (ATU) ein DIES-Seminar in Teheran. Thema des Seminars war die Hochschulzusammenarbeit und die Umsetzung von Internationalisierungsstrategien. Mehr dazu
Bonn, 28. April 2016
Die politische Öffnung des Iran seit 2013 bietet den deutschen Hochschulen zunehmend die Möglichkeit eines Ausbaus der wissenschaftlichen Kooperation. Im HRK-Koordinierungsgespräch zur Hochschulzusammenarbeit mit dem Iran tauschten sich rund 35 deutsche Hochschulvertreter und Regionalexperten der Wissenschaftsorganisationen über die Kooperation mit iranischen Universitäten (Erfahrungen, Potenziale und praktische Hindernisse) aus. Mehr dazu